Novitäten

Das Papier ist ungeduldig – gelassen aber bleibt der Stein

Graffiti und die Geschichten, die sie erzählen

Was macht eine Großstadt aus? Wie fühlt sie sich an? Um die Atmo­sphäre der City Düssel­dorfs zu er­leben, unter­nimmt Christina Müller-Gutowski lange Spazier­gänge. Sie flaniert durch nächt­liche Straßen, Hinter­höfe, Super­märkte, Industrie­brachen, U‑Bahnhöfe. Und sie lässt sich faszi­nieren von der Straßen­kunst: »Kaum ein Gebäude, eine Mauer, eine Sitz­bank, eine Tür ist heut­zutage un­berührt von grafischen Zeichen«, notiert sie, schaut genau hin und sam­melt mit ihrer Kamera Wand­gemälde, flüchtige Skizzen, ge­sprayte Appelle, Per­formances – Graffiti eben. Poli­tische Aus­sagen, Liebes- und Hass­erklärungen, Farb­feuerwerke ziehen die Flanierende in den Bann und evo­zieren ihre Antworten. Mit Gedanken­blitzen und spontanen Sprach­spielen begibt sie sich in einen künst­lerischen Dialog mit Akteuren, die sie nicht kennt – die sich nie sehen lassen, aber den Stadt­raum wesent­lich mit­gestalten.

»Entstanden ist ein Zyklus von 45 Farb­foto­grafien und kor­respon­dierenden Texten. Im Prozess der Über­tragung von der Bild­sprache in die Schrift­sprache löst sich der Text vom opti­schen Eindruck, vaga­bundiert und er­schließt dem Lesenden und Hörenden weitere Denk- und Fantasie­räume«, heißt es im Exposé der Autorin, »die in Sprache über­setzten Foto­grafien lassen Geschichten auf­schimmern, die hinter den Bildern liegen.«

Graffit »Life is short« Graffit »Gute Menschen«
Graffit Bahnfenster Graffit »Atmen?« Graffit Häsin

Buchinformation

Cover »Das Papier ist ungeduldig – gelassen aber bleibt der Stein«

Christina Müller-Gutowski

Das Papier ist ungeduldig –
gelassen aber bleibt der Stein

Lyrische Texte zu Graffiti

Klappenbroschur,
106 Seiten, 45 Farbabbildungen
ISBN 978-3-9826283-5-6
LP 22,00 €

Gefördert durch
Kulturamt Düsseldorf
Joachim Rönneper

Joachim Rönneper

Sammlungsschrank des Staubmuseums

Nobilitierung des Alltaglichen –
die weltweit einzigartige Museumsstaubsammlung

Kuriose Kulturreliquie

»Eine scheinbare Nichtigkeit erfährt nobilitierende Wichtigkeit.«

Im Jahr 1989 gründete der Konzept­künstler Joachim Rönneper sein Staub­museum. 2019 beendete er die kuriose Kollek­tion von 482 verbrieften Staub­proben.

»Die 339. Staub­probe bildet zeitlich betrachtet den Auf­takt der Sammlung. Sie stammt aus dem Museum Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom, entnommen von der Fensterbank in der 1. Etage, Frühjahr 1984. Während meines längeren Auf­enthaltes in Italien suchte ich nach einem An­denken an die ewige Stadt Rom und wurde fündig – ewiger Staub. Wieder heim­gekehrt, lag die Staub­probe bei mir auf meiner Fenster­bank in einem Brief­umschlag, bis ich den Ein­fall hatte, Museen nach Staub zu fragen: eine künst­lerische Hommage an die Welt der Museen. Die ver­brieften und archi­vierten Museums­stäube lassen den gewöhn­lichen Haus­staub durch humorvolle und philo­sophische Gedanken geradezu ver­blassen.« (Joachim Rönneper)

Nun erschien zu dieser Kol­lektion als Bestands­katalog ein bebildertes Lese­buch »Staub­museum« – ein Gesamt­kunstwerk zwischen künst­lerischer Spuren­sicherung und Ready‑made.

Buchinformation

Cover »Staubmuseum«

Joachim Rönneper

Staubmuseum

Ein Bestandskatalog

Klappenbroschur, 158 Seiten,
172 Farbabbildungen
ISBN 978-3-9826283-1-8
LP 25,00 €

Atelierstaub aus dem Valentin-Musäum Brief Meckel
Willy Förster, StaubArt
Atelierstaub Wulle Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg

Peter Meisenberg hat das Buch am 7. 3. 2025 im Kulturmagazin Mosaik des Senders WDR3 vor­gestellt. Hören Sie hier seine Buch­besprechung:

Herr Heidegger behorcht das Seyn

Wolfgang Marx

Der Autor

Wolfgang Marx (* 1943) studierte Psycho­logie, Philo­sophie und Human­genetik in Kiel und München.

Er war von 1980 bis 1994 Professor für Psycho­logie an der Ludwig Maxi­milians-Univer­sität Müchen und von 1994 bis 2008 Professor für All­gemeine Psycho­logie an der Univer­sität Zürich.

Er veröffentlichte eine Reihe wissen­schaft­licher Bücher zu Themen der Kognitiven Psycho­logie und zahl­reiche Beiträge in Zeit­schriften und Büchern. Seit seiner Emeri­tierung widmet er sich auch litera­rischen Pro­jekten und hat mehrere Romane und Gedicht­bände ver­öffentlicht.

Die Intention meiner Essays

… ist es nicht, neue eigene philo­sophische Ideen zu ent­wickeln. Mir geht es darum, Philo­sophie einem Publikum zugänglich zu machen, das sich mit der oft wenig benutzer­freundlichen Sprache der Original­texte schwer tut. Salopp formu­liert, es geht darum, Philo-so-phie zu erzählen, zu sagen, worum es da geht, und auf Probleme und Wider­sprüche hinzu­weisen.

Das lässt sich litera­risch auf unter­schiedliche Weise tun, in Form von litera­rischen Essays zum Beispiel, aber auch als auto­bio­graphische Erzählung oder in Form von Dialogen, einer Form, die sich gut dazu eignet, bestimmte Positionen heraus­zu­arbeiten. Ich sehe auch diese Versuche nicht außer Zusammen­hang. So geht es etwa in »Die Sache mit dem Sprung« um Themen, die auch schon im Heidegger- und Sartre-Text ver­handelt worden sind, nur dass jetzt ganz andere Per­spektiven ein­genommen werden und ent­sprechend andere Aspekte sichtbar werden.

(Wolfgang Marx, September 2024)

Aus dem Inhalt: Herr Heidegger behorcht das Seyn – Vom Wegwerfen der Leiter – Sartre und die Tröstungen der Freiheit – Frege und sein drittes Reich – Die Deutung einer Deutung – Im Raum der Gründe – Vom Glauben und Nichtglauben – Glauben spielen – Der Schlaf der Vernunft – Der Sinn des Lebens – Die Philosophie in den Zeiten der Wissenschaft – Das Geld anderer Leute – Der Mensch als sozialvergleichendes Wesen – Das Märlein von der unsichtbaren Hand – Ein Loch ist im Eimer – Kritik der Urteilskraft – Die Sache mit dem Sprung

Christoph Pichler hat diesen Band am 5. April 2025 in der Reihe Forum Literatur des Senders Rai Südtirol vor­gestellt. Hören Sie hier seine Buch­besprechung:

Lesen Sie auch die Rezension des Buches durch Stefan Diebitz im Kulturportal kultur-port.de (22. April 2025).

Buchinformation

Cover »Herr Heidegger behorcht das Seyn«

Wolfgang Marx

Herr Heidegger behorcht
das Seyn

Essays

Harcover, 124 Seiten
ISBN 978-3-9826283-2-5
LP 25,00 €